Update aus Siem Reap ...

Hier kommt wieder ein Update meiner Tätigkeiten in Siem Reap ! Tatsächlich ist schon die elfte Woche vorüber. Der Markt vor unserem Atelier hat nicht wie geplant eröffnet. Es scheint sich alles noch ein wenig hinzuziehen und ich bin froh, dass wir unsere Produkte auch selber in dem Atelier vermarkten dürfen, denn ich fühle mich eher auf dem Markt ausgegrenzt, denn nur weil ich keine körperlichen Einschränkungen besitze, darf ich nicht am Verkauf teilnehmen. Unser Organisationsleiter Markus in Berlin war auch völlig schockiert und sagte mit einem Zwinkern, wir sollen uns einfach einen Zeh abschneiden. Die Woche habe ich mich voll in die Produktion meiner Entwürfe gehangen.

 

Die Taschen sind jetzt vollkommen im Design ausgereift und ich bekomme von allen ein sehr gutes Feedback. Wir sind durch die fünf Läden und Hotels gegangen und haben die neuen Produkte gegen alte ausgetauscht, als ich am nächsten Tag nochmal die neuen Instock Listen vorbei gebracht habe, war meine Tasche bereits verkauft. Mit dem Preis von 15 Dollar und der Möglichkeit einen individuellen Stoff auszuwählen, werden die Taschen hoffentlich zu einer zuverlässigen Einnahmequelle für KKO werden. Die Designs sind alle neu und wir haben nur die Federtasche und das größere “Täschchen“ von unserer Vorgängerin übernommen und in manchen Bereichen, wie zum Beispiel der Innenverarbeitung verbessert.

 

Nun versuche ich noch Schlüsselanhänger zu entwickeln, denn das wären auch tolle Produkte für die Touristen. Ab Dezember beginnt hier in Siem Reap die Touristensaison und bis dahin muss alles perfekt werden, das heißt nicht nur das Produkt, sondern auch die Preisschilder, Flyer, Tüten u.s.w,

es gibt noch reichlich Arbeit, aber es macht sehr viel Spaß und besonders wenn man solch gute Feedbacks bekommt. Am Mittwoch kam dann Ploy und hat unsere Produkte professionell fotografiert. Bettina ist für einen Monat hier und hilft uns professionelle Flyer und Etiketten zu entwickeln, diese lassen wir dann in Deutschland drucken. Ploy macht ganz tolle Fotos, hauptsächlich von den Einwohnern in Kambodscha, um so darzustellen, wie das echte und traditionelle Leben hier aussieht. Ich habe mir nun die Dateien geben lassen und werde mich dafür einsetzten, die Fotos in A4 Format auszudrucken und in unserem Atelier auszustellen, denn ich denke sie sind unheimlich besonders und werden auch von Touristen gekauft.

Wunderschönes Foto von Ploy
Wunderschönes Foto von Ploy

Am Samstag habe ich mich am Abend mit Gerlinde getroffen, sie leitet die Hilfe für Kinder in Kambodscha Organisation und ich konnte das Päckchen von meiner Freundin Nancy für ihr Patenkind weitergeben. Es viel mir ein bisschen schwer, denn das bunte Päckchen begleitete mich die ersten drei Monate und nun musste ich es in eine neue, sichere Hand geben. Am Montag wird sich das Patenkind sicherlich sehr über das liebevolle Päckchen freuen.

Ich freue mich wieder sehr auf die kommende Woche, da mich meine lieben beiden Freundinnen Inka und Rebecca aus Phnom Penh besuchen werden und wir gemeinsam das bekannte Wasserfest feiern werden. Der ganze Fluss, die durch Siem Reap fließt wird beleuchtet mit kleinen Boten und es finden Drachenbootrennen statt. Schon unter der Woche konnte ich beobachten, wie die Khmer die schönen, langen Boote am Flussrand bemalten. Auch die Bäume rund um den Fluss werden beleuchtet und alles glänzt ganz toll. Das Wasserfest wird gefeiert, weil der Fluss in Phnom Penh seine Flussrichtung ändert. Ich bin demnach schon sehr gespannt und freue mich sehr.

Achso und am Montag geht es jetzt endlich für mich zum BOXEN, nachdem ich mich wieder gedrückt habe, denn ich habe zufällig den Inhaber kennengelernt und er war ganz nett und jetzt werde ich mich dort nicht mehr so alleine fühlen, weil ich jetzt endlich ein Gesicht schon kenne ! Das wird großartig – let`s box !!!


!Fröhliche Hochzeit !

Am Sonntag (15.11.15) war wieder eine große Hochzeitsfeier. Dieses Mal hat die Schwester unserer Arbeitskollegin Hoat geheiratet. Top gestyled ging es dann zu Fuß los. Unsere furchtbare Straße vor dem Haus bildete einen witzigen Kontrast zu unseren bunten Kleidern. Die Tuk Tuk Fahrer sind bei unserem schicken Auftritt nahezu ausgeflippt. Wir hatten allerdings nur eine Einladung der Hochzeit mit einer kleinen Wegbeschreibung dabei. Der erste Fahrer, hielt die Karte falsch herum, der nächste nahm uns dann mit, aber er meinte, er müsse vorerst telefonieren und hielt daraufhin das Handy falsch herum ans Ohr. Freya, Paul und ich saßen schon im Gefährt und mussten viel lachen. Hier in Kambodscha muss man einfach nichts mehr so ernst nehmen und eher gerade diese Dinge genießen und sich einen Spaß daraus machen. Nach einer sehr langen Strecke, raus aufs Dorf, kamen wir dann an. Es gab wieder mitten auf der staubigen Dorfstraße ein buntes, kitschiges Tor.


Innen waren sehr sehr viele kitschig gedeckte Tische und es gab wieder diese viel zu laute Musik. Wir haben uns umgesetzt, um unser eigenes Wort verstehen zu können. Leider waren wir viel zu pünktlich. Auf der Einladung stand nun mal Beginn um 11 Uhr, aber die ersten Gäste kamen erst um 14:00Uhr. Die runden Tische wurden dann aufgefüllt und esrst dann gab es etwas zu essen . Es gab sieben Gänge und naja es war ok, aber für mich immer noch sehr speziell. Alles wurde kalt serviert, es gab wieder Suppe mit sämtlichen Ingredienzien und ein Fisch mit dicker oranger Paste darauf und Lok Lak, eines der Landesgerichte hier. Die zwei Stunden Wartezeit haben wir mit Bier gekürzt. In das Dosenbier werden hier skandalöser Weise Eiswürfel reingemacht, aber ich habe mich an das leckere, schwache, erfrischende Bier schon gewöhnt und muss immer an Tim denken, denn zwei Bier sind auch ein Schnitzel ;-) .


Bei 30Grad und zum Frühstück macht sich das allerdings nicht ganz so gut, und schon nach dem Essen haben Freya und ich ordentlich das Tanzbein geschwenkt. Es ist ganz interessant, denn nur weil wie so weiß sind, sind wir in den Augen der Khmer “anders“ und werden gemustert und angestarrt, aber ehrlich gesagt fühle ich mich trotzdem nicht ausgegrenzt, sondern eher bewundert und ich genieße es fotografiert zu werden und im Mittelpunkt zu stehen.

Gegen Vier ging es dann im Reitersitz der Rokoko Epoche auf dem Moto meiner Kollegin nach Hause und hui das hat geschaukelt. Zu Hause angekommen ging es dann gleich wieder zum Hotel Pool und einfach das Leben und Restwochenende genießen.



Die Geschichte mit dem Ofen

Die Geschichte vom Ofen. Der kleine Ofen gehörte unserer Vorgängerin und sie hatte ihn im Haus gelassen und uns gebeten ihn zum gegebenen Zeitpunkt zu verkaufen. Wir benutzen den Ofen nicht, da wir das Essen an den Straßen als günstiger empfinden, als selber zu kochen. Meine Australische Mitbewohnerin Sarah hingegen kocht mit Vorliebe und ist glücklich über den kleinen Ofen.

Nachdem wir gehofft hatten, dass unsere Vorgängerin den Ofen nicht mehr verkaufen möchte, soll er nun doch unter die Haube. Kein Problem ! Daraufhin habe ich ihn fotografiert und auf einer Internetseite/facebook in einer Siem Reap Gemeinschaft zum Verkauf angeboten.

In Englisch : Oven for sale / 40 Dollar / special offer / new !

 

Kurze Zeit später gab es erste Feedbacks und Interessenten, unter Anderen auch meine Australische Mitbewohnerin Sarah, die sehr sehr gerne kocht und so dankbar für den Ofen ist. Sie schrieb mir dann völlig erschrocken : „Liiinnna ??? Is that our oven, why for sale , I want …. “

Die Nachricht hatte ich von ihr erhalten, als ich gerade mit meinen anderen Mitbewohnern Abendbrot gegessen habe. Wir haben selten so viel gelacht, denn daraufhin hat mein Mitbewohner Moritz ihren Reiskocher fotografiert und auch in den Verkauf gestellt mit dem Titel ich bin jung und brauche das Geld. Sarah fand das gar nicht lustig und ich musste ihr die ganze Geschichte von Beginn an erzählen. Nun überlegen wir, ob wir den Ofen nicht einfach selber kaufen werden ….



So weit so gut ! Ganz viele Grüße aus dem heißen Kambodscha und auf in eine neue, spannende Woche …



Schöne Momente mit schönen Menschen im beatnik